gemeinsam energie: Mehr Klimaschutz und mehr Lebensqualität

Wir sorgen vor und denken weiter. Bereits lange bevor das Klima zum heißen Thema wurde haben wir mit mehreren großangelegten Projekten den konsequenten Umstieg auf erneuerbare Energieträger eingeleitet.

Zwei beispielgebende Pilotprojekte ist die gesamtheitliche Ausstattung unserer Wohnhäuser mit Photovoltaikanlagen und Fassadentemperierung.

Strom von der Sonne – sparsam und klimafreundlich

Rund 92.600 m2 Solarpaneele zur PV-Stromproduktion sollen binnen weniger Jahre flächendeckend auf allen Wohnhausanlagen montiert werden. Nicht weniger als rund 5.600 Tonnen CO2 pro Jahr können damit eingespart werden. Sonnenstrom bringt den BewohnerInnen ein Plus an Lebensqualität, spart Energie- und Wohnkosten und ist ein wichtiger Beitrag zur Energiewende in unserer Stadt.

Große Herausforderung für planmäßige Umsetzung sind die aktuellen coronabedingten wirtschaftlichen Entwicklungen. Heimische Zuliefer- und Herstellungsfirmen sind überlastet, überdies herrschen Rohstoffknappheit und Lieferengpässe.

Heiße Zeiten – Kühle Fassaden

Auch mit dem zweiten Pilotprojekt für mehr Lebensqualität und Klimaschutz ist der SOZIALBAU-Verbund einen großen Schritt voraus. Zudem stellt es auch eine ökologische Antwort auf die Energieschleuder Klimaanlage dar.

Im Rahmen eines Pilotprojektes wird die Fassade des Wohnhauses der Genossenschaft FAMILIE in der Großen Neugasse im 4. Bezirk zur Gebäudetemperierung eingesetzt. Damit werden die Wohnräume im Sommer gekühlt und im Winter gewärmt. Das Prinzip funktioniert ähnlich dem einer Fußbodenheizung: So werden in die Außenwand (Fassade) Schlitze gefräst, darin ein feinmaschiges Netz an Wasserschläuchen verlegt und mit einer darüberliegenden Wärmedämmung abgedeckt. Im Sommer wird das Wasser im Schlauchsystem der Fassade mittels Wärmepumpe herabgekühlt, somit werden die Wohnräume kühler. Die überschüssige Wärme aus der Fassade wird über Erdsonden abgeführt und 100 Meter tief im Erdreich zwischengelagert. Aus diesem Erdspeicher wiederum wird im Winter die Wärme zurückgeholt und die Fassade erwärmt, somit werden Heizkosten gespart. Die für die Kühlung bzw. Erwärmung der Fassade benötigte Energie wird über die Photovoltaikanlage am Dach des Gebäudes bereitgestellt. Der Effekt: Im Sommer werden die Wohnungen rund 2 Grad kühler, im Winter kann der Heizaufwand um 20 bis 25 % reduziert werden. Damit werden auch die energiefressenden Klimaanlagen überflüssig und durch eine ökologisch wertvolle, höchst effektive und sparsame Alternative, die den Bewohnerinnen und Bewohnern ein Mehr an Wohnkomfort bringt, ersetzt. 

Diese innovative Technologie wird erstmals in der Wohnhausanlage Große Neugasse 19–23 und zwei weiteren Wohnhausanlagen umgesetzt und soll bereits 2022 in Betrieb gehen.