SOZIALBAU-Verbund erhält Solar-Preis für Gemeinschaftsthermen-Projekt

Das Großprojekt der Gemeinschaftstherme macht als „Heizungsrevolution“ immer mehr Schule und gilt inzwischen als Best-Practice-Beispiel für die Umstellung der Einzelgasthermen auf erneuerbare Energieversorgungsysteme.

Jetzt hat der SOZIALBAU-Verbund für den innovativen Lösungsansatz der Zentralisierung der Heizwärmeversorgung den Solar-Preis erhalten.

SOZIALBAU-Vorstandsdirektorin Andrea Washietl und Franz Ekkamp, Obmann Stellvertreter der Wohnbaugenossenschaft WOHNBAU, haben am Freitag, 7.10., den Preis in der Sparte „Solares Bauen“ im Rahmen eines Festaktes feierlich in Empfang genommen. Dabei hatten sie auch Gelegenheit, das Gemeinschaftsthermen-Pilotprojekt in der Miesbachgasse 10 zu präsentieren.

Mit dem Solar-Preis zeichnet der vom Klimaschutzministerium unterstützte Verein Eurosolar Austria jährlich herausragende innovative Projekte und Initiativen zur Anwendung erneuerbarer Energien aus, die aktiv zur Energiewende beitragen.

„Raus aus Gas“ mit der Gemeinschaftstherme:

2016 wurde über Auftrag der Wohnbaugenossenschaft WOHNBAU seitens der HOB das Großprojekt der Zentralisierung der Wärmeversorgung mit dem Pilotprojekt der WOHNBAU in der Miesbachgasse 10 gestartet. Ziel dabei ist, die Einzelgasthermen in den Wohnungen zu entfernen und auf eine Gemeinschaftstherme als erneuerbares Energieversorgungssystem auf dem Dachboden umzustellen. Die Bedeutung des Gemeinschaftsthermen-Projekts zeigen die Zahlen: Aktuell verfügt der Wohnungsbestand des SOZIALBAU-Verbundes noch an die 5.000 Wohnungen mit Einzelgasthermen, in Wien sind 400.000 Wohnungen mit Einzelgasthermen ausgestattet.

Die Leitungsführung für die Wärmeverteilung zu den Wohnungen erfolgt dabei über die Kamine. Die alte Einzelgastherme wird entfernt und gegen einen Elektrowarmwasserboiler getauscht. Die Zentralisierung ist somit minimal invasiv, kostengünstig und relativ rasch umsetzbar.

An die Gemeinschaftstherme kann in Folge rasch jede er­neuerbare Energieform wie Wärmepumpe oder Fernwärme angedockt werden. Im Objekt Miesbachgasse ist eine „Gemeinschafts“-Wärmepumpe in Betrieb. Ein im Keller platzierter Pufferspeicher (500 Liter) unterstützt dabei den kontinuierlichen Wärmepumpenbetrieb.

Zusätzlich produziert eine PV-Anlage (10 kWp) als gemeinschaftliche Erzeugungsanlage im Sinne des § 16a ElWOG ökologischen und kostengünstigen Strom für die Wärmepumpe und BewohnerInnen.

Die Bewohner und Bewohnerinnen profitieren somit von einem zukunftssicheren, wartungsfreund­lichen System und haben keine Mehrkosten.

Vorteil für die Vermieter- bzw. Eigentümerseite: die Anbindung der einzelnen Wohnungen an die Gemeinschaftstherme kann schrittweise nach Bedarf erfolgen. Die Umrüstung einer Wohnung erfolgt innerhalb eines Tages.

Aktuell sind bereits in 27 Wohnhausanlagen Gemeinschaftsthermen in Betrieb, in 17 wird derzeit an der Umrüstung gearbeitet. Voraussichtlich Ende 2024 soll die Zentralisierung vollflächig abgeschlossen sein.