Sie ist gewiss kein architektonisches Highlight, die Wohnhausanlage in der Barawitzkagasse 5. Dafür spielt sie aber schon bald alle energietechnischen Stückerln, wird zu einem Vorzeigeprojekt für die energetische Modernisierung des Wohnungsbestandes.
Die innovative Besonderheit: In der Barawitzkagasse erfolgt das „Raus aus Gas“ durch die Heizungszentralisierung über die Fassade. Die Zentralisierung ermöglicht die Umstellung des Heizungssystems von den Einzelgasthermen auf ein Wärmepumpensystem – ein Mix aus Luft-Wärmepumpe am Dach und Sole-Wärmepumpe im Keller. Erst kürzlich erfolgte die Bohrung von Tiefensonden als „Erdwärmebatterien“ im Innenhof. Dadurch lässt sich in der kalten Jahreszeit Heizwärme entnehmen, im Sommer wiederum wird die Wärme aus den Wohnungen in den Erdsonden gespeichert. In den Wohnungen wird den Bewohnerinnen und Bewohnern die Installation von Gebläsekonvektoren anstelle der alten Heizkörper angeboten.
Sichtbarster Beitrag zum grünen Energiehaushalt ist eine straßenseitige vertikale Begrünung an der Fassade. Das bringt in den Sommermonaten eine zusätzliche Abkühlung durch Verschattung und auch Schallschutz gegen die dichtbefahrene Barawitzkagasse. Insgesamt profitieren damit unsere Bewohnerinnen und Bewohner nicht nur von deutlich niedrigen Energiekosten, sondern auch einem spürbar höheren Wohnkomfort, mehr Behaglichkeit und einem topsanierten „Hingucker“ in grünem Ornat.
Das Pilotprojekt Barawitzkagasse steht beispielgebend für unsere Strategie zur Dekarbonisierung des Wohnungsbestandes. Je nach Beschaffenheit der Wohnhausanlage können wir aus unserem „Werkzeugkoffer“ - bestehend aus Wärmepumpen, Erdsonden, Photovoltaik und Grünfassaden - die passende Lösung einsetzen.
Besonders erfreulich: Das grüne Vorzeigeprojekt wurde kürzlich von der Stadt Wien als ein Best-Practice-Modell für das „Raus aus Gas“ auserkoren.