In der Simon-Denk-Gasse errichtet die Genossenschaft WOHNBAU unter Federführung der SOZIALBAU AG ein mehrere Liegenschaften übergreifendes Nahwärmenetz. Gemeinsam soll dabei die Wärmeversorgung dekarbonisiert und auf ein nachhaltiges System erneuerbarer Wärmebereitstellung für die Wohngebäude umgestellt werden.
Gelegenheit zur Präsentation des innovativen gemeinschaftlichen Dekarbonisierungsprojekts gab es kürzlich im Rahmen des Spatenstichs für die Umbauarbeiten der Simon-Denk-Gasse in eine klimafitte und verkehrsberuhigte Straße. In Anwesenheit von Bezirksvorsteherin Saya Ahmad erklärte Daniela Huber, Abteilungsleiter-Stellvertreterin Hausverwaltung Energie & Innovation der SOZIALBAU AG, die Besonderheiten der geplanten, mehrere Wohnhäuser umfassenden erneuerbaren Wärme- und Kälteversorgung.
Als Wärmequelle wird das vor Ort vorhandene geothermische Potential genutzt. Der erforderliche Wärme- aber auch Kühlbedarf (für die Sommermonate) wird im Wege der Zentralisierung der Wärmeversorgung (Entfernung der Einzelgasthermen) durch Grundwasser-Wärmepumpen gewährleistet und damit auf ein nachhaltig funktionierendes erneuerbares Energiesystem umgestellt. Zusätzlich wird über Photovoltaikanlagen Sonnenstrom erzeugt.
Zur Gewährleistung eines optimalen Wirkungsgrades der Grundwasser-Wärmepumpen ist ein Abstand der dafür erforderlichen Brunnen von mindestens 15 Meter einzuhalten. Im dicht bebauten Gebäudebestand des Grätzl Simon-Denk-Gasse sind daher Bohrungen auf Nachbarliegenschaften erforderlich. Aus diesem Grund hat sich die Genossenschaft WOHNBAU als Initiatorin des Projektes und Eigentümerin der Liegenschaft Simon-Denk-Gasse 9 und Marktgasse 4 entschlossen, ein Nahwärmenetz mit den im nahen Umfeld befindlichen Liegenschaftseigentümern zu errichten.
Insgesamt nehmen 5 Eigentümer mit insgesamt rd. 100 Wohnungen am liegenschaftsübergreifenden Dekarbonisierungsprojekt zur Nutzung lokal verfügbarer Energiequellen (Tiefenbohrung, Wärmepumpen) teil. Angesichts damit zusammenhängender ungleicher Gebäudestrukturen, Sanierungsstadien und verschiedener wohnrechtlicher Regime sollen dabei optimale Ergebnisse für die am Gemeinschaftsprojekt teilnehmenden Eigentümer und Nutzer im Vordergrund stehen.
Das Nahwärmenetz-Projekt wird von Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) wissenschaftlich begleitet und gefördert.
Aktueller Stand:
Im Dezember 2023 fanden – gewissermaßen als Spatenstich - die erste Probebohrung am Grundstück Simon-Denk-Gasse 9 statt. Aktuell erfolgt die rechtliche Ausarbeitung einer Betriebsvereinbarung mit den eingebundenen Liegenschaftseigentümer*innen.
Lageplan: Google Maps